„So eine kleine Gemeinde und hat bereits zwei funktionierende Kirchen,“ wundert sich mancher Besucher der Gemeinde. Die Erklärung bietet eine kurze Übersicht der Kirchengeschichte. Die bis heute älteste Bemerkung über die Kirchenorganisation in der Gemeinde Súľov-Hradná stammt aus der Zeit vor der Reformation, aus dem Jahre 1507. In diesem Jahr gehörten die Gemeinden Súľov und Hradná als eine Filiale in den Pfarrbezirk in Dolný Hričov. Der erste bekannte Pfarrer in Súľov Filip, im Jahre 1578 erwähnt, war zuerst ein Hofprediger des damaligen Landesherrn Teodóz Sirmienis, der ein Anhänger der Reformation und ein Teilnehmer der Synode von Žilina war. Den ersten bekannten Besuch des evangelischen Pfarrbezirks in Súľov hat im Jahre 1611 Eliáš Láni gemacht. Aus seinem Eintrag ist offensichtlich, dass in dieser Zeit die Kirche in Súľov bereits stand. Die Existenz einer wahrscheinlich Holzkirche ist anzunehmen, weil Súľov von der Pfarrkirche in Dolný Hričov ziemlich weit entfernt war. Auf der Versammlung des Bezirks von Trenčín am 22.Juli 1615 in Bytča erlangte die Kirche von Súľov eine Genehmigung, eine finanzielle Sammlung für den Bau einer neuen Kirche zu machen. Das Holz für einen Dachstuhl vermittelte Georg Thurzo, und am 12.Mai 1616 wurden Bretter, Latten und Sparren auf zwei Flößen aus Orava nach Bytča geliefert. In diesem Jahr wurde die Kirche fertig gemacht und am 29.September wurde sie dem Heiligsten Namen Jesu geweiht.
Aufgrund der Gesetzartikel, die auf der Kirchenversammlung in Šoproň angenommen wurden, wurde Súľov im Jahre 1681 zu einem der sogenannten Artikelorte des Bezirks von Trenčín. An Artikelorten durften sich die Protestanten frei versammeln, Gotteshäuser bauen und ihnen wurden die Kirchen zurückgegeben, die inzwischen von Katholiken geweiht wurden. Die Gemeinde Súľov wurde von Protestanten aus breiter Umgebung besucht, weil die nächsten Artikelorte im Bezirk von Trenčín nur Uhrovec und die freie Königsstadt Trenčín waren. In diesen schweren Zeiten der Gegenreformation wurden die Protestanten in Súľov mehrmals der Nutzung der Kirche beraubt und seit dem Jahre 1711 gehört diese Kirche der katholischen Kirche bis heute. Die Protestanten haben für ihren Gottesdienst im Jahre 1734 ein Holzhaus angepasst. Am 16. Juli 1748 erlaubte Königin Maria Theresia den Protestanten in Súľov, eine neue gemauerte Kirche an einem Bach in der Nähe des Holzauses zu bauen, das nicht mehr dem Gottesdienst genügte. In zwei Jahren wurde die Kirche gebaut und am 29. September 1750 dem Dreieinigen Gott geweiht. Im Jahre 1766 wurde in Súľov ein selbstständiger katholischer Pfarrbezirk mit Filialengemeinden Hradná und Vrchteplá gegründet und ständig dauerte der Kompetenzstreit beider Konfessionen. Erst die Annahme des Toleranzpatentes im Jahre 1781 brachte die Entspannung der religiösen Verhältnisse. Im Jahre 1785 gehörten zur evangelischen Gemeinde in Súľov diese Filialen: Hradná, Bodiná, Vrchteplá, Kostolec, Rajec mit Trstená, Bytčica, Lietava, Lietavská Lúčka, Kysucké Nové Mesto, Závodie, Zárieč, Jablonové, Ovčiarsko a Beňov. Eines Glaubens Ausdauer, aber auch die „Artikularität“ von Súľov trugen dazu bei, dass die evangelische Kirche in Súľov immer noch lebendig ist. Im Glauben hat auch die katholische Kirche durchgehalten und hat die Position des Pfarrbezirks gehalten. Die gegenwärtige vorbildliche Religionstoleranz stellten mehrere Pfarrerpersönlichkeiten beider Konfessionen dar. Größtenteils war daran auch die Erziehung von Kindern in den örtlichen Schulen beteiligt. Wegen der geringen Zahl von Schülern wurden die Kinder nämlich nicht nach der Konfession sondern nach dem Alter in die Kirchenschulen verteilt. Nicht zuletzt griff auch die mächtige Liebe ein, die in vielen Fällen zur Schließung der religiös gemischten Ehen führte.
zdroj: Vlastný výskum autorky textu M. Kerešovej.