In der Gemeinde unter den Súľov-Felsen war das Leben in früheren Zeiten schwer, es war eine karge Gegend. Die Leute arbeiteten vor allem auf den Feldern, deshalb war auch ihre Alltagskleidung einfacher, auch wenn die Ärmel und Tücher mit Stickerei geschmückt wurden.
Die Unterwäsche wurde aus Hanf- oder Leinwand genäht, die Hose mit dem Schlitz in der Mitte reichte bis zu den Knien, der Unterrock wurde wie ein Kleid mit Trägern genäht. Die Ärmel mit Ärmelbündchen waren bis zum Handgelenk lang und aus grobem Hausleinen. Nur ein unauffälliger Kreuzstich hat sie geschmückt. Der Blaudruckrock mit Trägern, vorne mit Schnür- oder Knopfverschluss. Die Schürze aus Leinen oder Druckkattun. An kälteren Tagen trug man eine Jacke aus Barchent (Baumwollstoff). Unter der Jacke waren die Ärmel mit einer kleinen Falte (ein besticktes Stoffband). Im Winter trugen die Leute einen Pelzmantel aus gegerbtem Schaffell. Auf dem Kopf trugen die Frauen eine Haube, unter der Haube befestigten sie sich auf die Haare aus Stroh geflochtene Rädchen. Das Tuch für den Alltag war aus Blaudruck und wurde nach hinten gebunden. Getragen wurden Überkniestrümpfe, angezogen wurden Tuchpantoffeln, bei Frauen mit dem gestrickten Schaft. Die Sohle bestand aus mehreren Tuchschichten, die mit dem mit Bienenwachs imprägnierten Pechdraht genäht wurden. Solche Pantoffeln waren fest und luftig. Im Sommer gingen die Leute barfuß. Später fingen sie an, Lederstiefel zu tragen.
An den Feiertagen trugen die Leute reich bestickte Ärmel aus Feinleinen. Die Ellenbogen- Ärmel waren mit einer breiten weißen besticken Falte geschmückt. Der Unterrock war weiß mit einem bestickten Saum. Der Oberrock aus Blaudruck reichte bis mitten auf die Wade, von unten wurde er mit einem 10 – 15 cm breiten Saum gefüttert, meistens der roten Farbe. Das Mieder war mit einem roten oder anders abgetönten Band gebunden. Darauf haben sie sich eine schwarze Schürze aus Cloth gebunden, die am unteren Saum mit Stickerei und 2-3 Biesen verziert war. Zu der Festtracht wurden auch die großen Dreiecktücher aus besticktem feinem Organdin getragen, die mit Spitze geschmückt wurden. Die Tücher waren um die Schultern gelegt, vorne überkreuzt und hinten geknotet. Die älteren Frauen trugen diese Tücher aus wärmeren Kattunstoffen und im Winter Wolltücher.
Im Sommer zogen die Frauen auch am Alltag weiße Kleiderröcke an, hinten reich angekraust und eine Schürze aus helleren bunten Kattunstoffen.
Die jungen Mädchen flochten die Haare zu einem Zopf mit Schleifen. Die verheirateten Frauen steckten die Zöpfe zu einem Knoten auf. Auf den Kopf legten sie eine weiße bestickte mit Spitze verzierte Trachthaube, auf die Haube ein weißes besticktes Tuch, das entweder hinten oder vorne unter dem Kinn gebunden wurde. An Feiertagen hefteten sich die Frauen vorne auf die Schürze bunt bestickte Schleifen, die Schleifenenden reichten bis zum Rocksaum.
Die Brauttracht bestand aus bestickten Ärmeln, einem weißen Unterrock, einem Oberrock und einer Schürze, beide mit Spitze verziert. Die Brautjungfern fädelten ein buntes Band in den Rocksaum ein, das am Ende in eine Schleife geknüpft war.
Die Frauen legten allmählich die Trachten ab, manche trugen sie bis vor kurzem bei feierlichen Gelengenheiten bis sie ganz aus der Garderobe unserer Frauen verschwanden. Die Sammlung der Volkstrachten – Teil des Kulturerbes in unserer Gemeinde – hat geschaffen und hält sorgfältig in Ordnung Frau Boženka Smatanová. Diese Sammlung ist zur Zeit ein Bestandteil der Exposition im Gedenkzimmer in Súľov – Hradná.
zdroj: Podľa rozprávania p. Boženky Smatanovej, spracovala Drahomíra Búšovská.